[Kurz notiert] USA setzen Cyber-Attacken im Anti-Terror-Kampf auch unter Trump fort

In einer ersten Zusammenstellung der außenpolitischen Ziele der neuen US-Regierung wurde beschlossen, die im vergangenen Jahr noch unter Barack Obama beschlossene Ausweitung des Kampf gegen den IS um Cyberattacken fortzusetzen. Die Formulierung in der aktuellen Zielvorgaben weitet diese militärischen Möglichkeiten auf den Kampf gegen alle islamistischen Terrorgruppen aus, insbesondere mit Blick auf den Cut-off deren Finanzierungsmöglichkeiten. Darüberhinaus soll zu diesem Zweck auch eine Kooperation von Cyberangriffen mit anderen Staaten angestrebt werden. … →

[Kurz notiert] Gründung von „Security without Borders“ auf dem 33C3

Der vergangene „Chaos Communication Congress“ des Chaos Computer Clubs stand ganz im Zeichen der gesellschaftlichen Verantwortung von Hackern und dem Engagement mit ihrem sehr speziellen, in digitalen Zeiten aber umso wertvolleren Know-How. Ganz in diesem Sinne wurde von Claudio Guarnieri die neugegründete Organisation „Security without borders„, die sich am Vorbild der ähnlich benannten Ärzte-Organisation orientiert vorgestellt:
Im digitalen Zeiltalter sind diejenigen, die Korruption aufdecken, gegen Rassismus kämpfen und sich für Demokratie und Gerechtigkeit einsetzen, zunehmend Drohungen und Verfolgung im Netz ausgesetzt. … →

Analyse der Cyber-Sicherheitsstrategie 2016

Das Bundesinnenministerium hat noch im vergangenen Jahr die neue Cyber-Sicherheitsstrategie für die kommenden Jahre (lokale Kopie) veröffentlicht. Das Dokument ist der Nachfolger zur Sicherheitsstrategie von 2011, mit dessen Veröffentlichung seinerzeit der nationale Cyber-Sicherheitsrat als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik etabliert sowie das nationale Cyber-Abwehrzentrum als Koordinations- und Austausch-Stelle für Cybersicherheits-Aspekte zwischen verschiedenen staatlichen Institutionen gegründet wurde. Ausgehend von den Beschlüssen und Strategien von 2011 bildet “die Cyber-Sicherheitsstrategie 2016 (..) den ressortübergreifenden strategischen Rahmen für die Aktivitäten der Bundesregierung mit Bezügen zur Cyber-Sicherheit und schreibt die Cyber-Sicherheitsstrategie aus dem Jahr 2011 fort.“
Die Strategie enthält neben den Aspekten die bereits bei heise.de oder netzpolitik.org diskutiert oder kritisiert wurden auch einige wichtige Aspekte für die Friedens- und Sicherheitsforschung sowie Implikationen und Fragen die sich mit Blick der Informatik allgemein und der IT-Sicherheitsforschung im speziellen ergeben. … →

Shadowbroker bieten letzte NSA-Exploits an und lösen sich dann auf

Die im Herbst 2016 mit einem Auktionsangebot von mutmaßlichen NSA-Hacking-Tools in Erscheinung getretene Gruppe „Shadowbroker“ haben nach einem kürzlich veröffentlichten erneuten Verkaufsangebot wenige Tage später ihre Auflösung bekannt gegeben. Das letzte Angebot wurde für 750 Bitcoins (ca. eine halbe Million Euro) angeboten und sollte unzählige Expoits für Windows-Systeme enthalten. Einschätzung von IT-Forensiker zufolge soll darunter auch mindestens ein Zero-Day-Exploit gewesen sein:
“Note that most of the tools have apparently been through multiple revisions, adding apparent legitimacy to the claim that these exploits are real,” Williams said. … →

[Kurz notiert] Rudy Giuliani wird Cyber-Sicherheitsberater in Trump-Team

Der zukünftige US-Präsident Trump hat den ehemaligen Bürgermeister von New York Rudy Giuliani als weiteren Sicherheitsberater in seinem Team bestimmt. Giuliani’s Aufgabe wird es sein, sich dem lt. Trump „am schnellsten wachsende[n] Verbrechen in den USA und vielen Teilen der Welt“ zu widmen und dafür neue Strategien der Abwehr, insbesondere mit Blick auf die Schäden in der Privatwirtschaft, entwickeln. Giuliani, ein studierter Jurist, ist seit Anfang 2016 für das Rechtsberatungs-Unternehmen „Greenberg Traurig“ im Bereich der Cybersecurity und als Senior-Berater des Unternehmens-Vorstandes tätig. … →

Auch Verfassungsschutz will offensive „Hack back“-Fähigkeiten

Nach dem Innenministerium fordert einem Medienbericht zufolge nun auch der deutsche Bundesverfassunggschutz (BfV) die Möglichkeit Cyberattacken mit offensiven Cyber-Maßnahmen bekämpfen zu können, dem sogenannten „Hack back“ bzw. „Active defense“.
Es sei notwendig, nicht nur rein defensiv tätig zu werden, sagte Maaßen der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse auch in der Lage sein, den Gegner anzugreifen, damit er seine Attacken einstelle (Originalquelle beim Deutschlandfunk http://www.deutschlandfunk.de/cyber-attacken-maassen-will-moeglichkeit-fuer-gegenangriffe.447.de.html?drn:news_id=697658 nicht mehr verfügbar / lokale Kopie)
Auch wenn diese Forderung angesichts der aktuellen Befürchtungen vor Hacking-Attacken im deutschen Bundeswahlkampf schlüssig zu sein scheinen, unterschlagen solche Forderungen jedoch die damit verbundenen massiven Probleme sowie die vielen national und international noch ungeklärten Fragen zu den Befugnissen und Grenzen des staatlichen Agierens im Cyberspace. … →

[Kurz notiert] Technischer Bericht zu US-Wahl-Hacks enthält keine Beweise für russische Hacker

Ein aktueller Bericht (lokale Kopie) der US-Amerikanischen Heimatschutzbehörde DHS und des FBI zu den Hacking-Attacking während des US-Wahlkampfes soll die Attribution des russischen Ursprungs belegen (und die verhängten Sanktionen rechtfertigen). Die Attacken firmieren mittlerweile als „Grizzly Steppe“ und sollen von den russischen Hackergruppen APT28 und APT29 ausgegangen sein. Allerdings wird der Bericht aus der IT-Sicherheits-Community stark in Frage gestellt, wie hier exemplarisch bei Robert M. … →

Fake-News und Cyberwar

Das Thema „Fake-News“ bewegt seit einigen Wochen die deutsche Medienlandschaft und angesichts der Diskussionen um die US-Wahl-Beeinflussung durch mutmaßliche russische Hacker befürchten auch deutsche Politiker diese Methode des „Cyberwar“. Auch wenn diese Sprachwahl meiner Meinung nach zum Teil zu hoch gegriffen ist, weisen die jüngsten Ereignisse interessante Parallelen zu den Debatten über die Gefahren auf, die vom Cyberwar für die internationale Sicherheit ausgehen.
In internationalen Debatten über die Gefahren der militärischen Aufrüstung  im Cyberspace spielen gegenwärtig vor allem die Schwierigkeiten bei der Einschätzung des Berdrohungs- und Zerstörungspotentials von „Cyberwaffen“ eine Rolle, sowie die Rückverfolgbarkeit und Reaktionsmöglichkeiten bei deren Einsatz. … →

[Kurz notiert] US Cybercommand künftig mit eigener Führung

Das US Cyber Command, die für offensive Cyber-Aktivitäten zuständige Teilorganisation der US-Streitkräfte, soll laut Ankündigungen der Obama-Administration künftig eigenständig geleitet und geführt werden. Bisher übernahm diese Aufgabe der jeweils amtierende (militärische) Direktor der National Security Agency (NSA). Zukünftig soll die militärische Leitung sich auf das US Cyber Command beschränken und die NSA ein zivile Führung erhalten. Hintergrund dieses Vorhabens ist laut Bericht der Washington Post (lokale Kopie), die seit langem bestehende Kritik dass beide Organisation zunehmend komplexe Aufgaben übernehmen, dabei aber sehr unterschiedliche Ziele verfolgen sollen. … →

Reaktionen der Obama-Regierung auf russische US-Wahl-Hacks erwartet (Updates)

Reuters (lokale Kopie) und CNN (lokale Kopie) berichten übereinstimmend mit Verweis auf Quellen innerhalb der Obama-Administration, dass in Kürze die angekündigten Reaktionen auf die mutmaßlichen Hacking-Attacken Russlands im Rahmen der US-Präsidentenwahl veröffentlicht werden. Die amtierende Regierung der US geht mittlerweile auch in offiziellen Stellungnahmen mit Verweis auf Untersuchungen der Geheimdienste FBI und CIA von einer gezielten Beeinflussung durch staatlich gesteuerte russische Hacking-Gruppen aus. … →