[Kurz notiert] Cyber Commanders Forum für ein Jahr unter deutscher Führung

Laut Pressemitteilung des BMVg (lokale Kopie) ist zum 25.April die Führung des sog. Cyber Commanders Forum (CCF) an Generalleutnant Ludwig Leinhos, den Inspekteur des deutschen Bundeswehrkommandos Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) gegangen, der diese Position für ein Jahr innehaben wird. Mit Blick auf die Pläne des Forums für diesen Zeitraum berichtet die Pressemitteilung folgendes:
In die Zeit des deutschen Vorsitzes werden zwei Zusammenkünfte der Cyber Commanders fallen, 2018 in Bonn und 2019 wieder in Tallin (..) Höhepunkt wird jedoch im Oktober 2018 das im Kommando Cyber- und Informationsraum in Bonn stattfindende „International Cyber Operations Symposium“ (ICOS) sein. … →

[Kurz notiert] Neuer Direktor für NSA und US Cyber Command nominiert

Laut AP (lokale Kopie) wurde vor wenigen Tagen Paul Nakasone als Nachfolger des scheidenden Admirals Mike Rogers als zukünftiger Direktor der NSA und des US Cyber Commands benannt und durch den US Senat nominiert. Nakasone  ist der amtierende Leiter des US Army Cyber Commands (ARCYBER), das als Amry-seitige Unterstützung des US Cyber Command fungiert. Der Wechsel an der Spitze der beiden Einrichtungen wird noch für diesen Frühling erwartet,  da Rogers dann in den Ruhestand tritt (lokale Kopie). … →

„Operation Parlament“: Gezielte Cyberattacken und Spionage durch neue Hacker-Gruppe im Nahen Osten

Kaspersky hat unlängst einen umfassenden Bericht zu analyisierten Hacking-Attacken (lokale Kopie) einer bis dato unbekannten Gruppe veröffentlicht, die vor allem Regierungseinrichtungen im Nahen Osten, Europa, Nordamerika und Russland ins Visier genommen hatte. Die als „Operation Parlament“ bezeichneten Aktivitäten wurden seit Anfang 2017 per Spear Phishing und gezielt inhaltlich aufbereiteten, gefälschten und mit Malware infizierten Dokumenten durchgeführt und sollen vor allem dem Ziel der Spionage gedient haben. … →

UK beteiligt sich am Cyber-Kampf gegen den ISIS

Die BBC berichtete vor einigen Tagen mit Verweis auf Regierungsinformationen, dass neben den USA auch Großbritannien eigene militärische Cyber-Kräfte im Kampf gegen den ISIS eingesetzt hat. Dies ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil damit der erste offizielle Einsatz solcher Kräfte durch das britische Militär bzw. den GCHQ öffentlich bekannt verlautbart wurde. Zum genauen Umfang und Erfolg der Operationen gibt es erwartungsgemäß wenig Details. Ähnlich wie der Einsatz der USA werden sich die Operationen mutmaßlich gegen Finanz- und Kommunikationskanäle des ISIS gerichtet haben. … →

[Lesetipp] Zum Stand und der weiteren Entwicklung von völkerrechtlichen Regeln für den Cyberspace

Eines der großen Probleme mit Blick auf die militärischen Aktivitäten von Staaten im Cyberspace ist, dass etablierte völkerrechtliche Regeln die dem staattlichen Handeln Grenzen oder zumindestens Verantwortlichkeiten auferlegen sich nur schwer auf den Cyberspace übertragen lassen. Grund dafür sind die spezifischen technischen Eigenschaften dieses Raumes der aufgrund sein Virtualität und dem Fehlen von physikalischen Eigenschaften sich sehr unterschiedlich zu Luft, Land und Wasser verhält. Gerade die Entwicklung von passenden Regeln ist in den vergangenen Jahren jedoch aufgrund unterschiedlicher staatlicher Sichtweise auf den Cyberspace, eigene innen- und außenpolitische Interessen und Sicherheitsdefinitionen kaum vorangekommen. … →

Bundeswehr: Zentrum für (offensive) Cyberoperationen in Dienst gestellt

Mit einer Pressemitteilung (lokale Kopie) auf den Seiten der Bundeswehr wurde am 18.04. darauf hingewiesen, dass das „Zentrum Cyber-Operationen“ als Bestandteil des neuen Organisationsbereiches CIR in Dienst gestellt wurde. Das Zentrum ist mit der Einrichtung des CIR aus der seit 2005 bereits existierenden  CNO-Abteilung (CNO – Computer Netzwerk Operationen) hervorgegangen mit erweiterten Aufgabe, neuem Personal und engerer Anbindung an die Führungsstrukturen in der BW-Hierarchie. … →

Etwas mehr Kontext zur USA/UK Warnung vor russischen Cyberattacken /Update.3

Die USA und Großbritannien haben gestern abend vor großflächigen Cyber-Attacken mutmaßlich russischen Ursprungs gewarnt, die sich insbesondere auf die Netzwerk-Infrastrukturen beziehen sollen. Laut Meldungen geht es den Angreifern darum massenhaft Router, Firewall und andere Hardware zu infiltrieren, mit deren Hilfe sich  Netzwerke beeinflussen, Datenverkehr mitlesen oder manipulieren ließe oder ggf. sogar abschalten lassen. Tatsächlich beziehen sich die Warnungen nicht auf akute Vorfälle sondern sind von Behörden der beiden Staaten (lt. Pressemeldungen) bereits seit Monaten, teilweise sogar seit 2015 beobachtet worden (exempl. … →

US Army rechnet lt. Forschungspapier mit automatischer Cyberkriegsführung

In einem vor kurzem veröffentlichten Artikel des Forschers Alexander Kott (lokale Kopie) vom U.S. Army Research Laboratory analysiert dieser die technischen Entwicklungen der Kriegsführung im Bereich intelligente und vernetze Geräte, autonome Systeme, künstlicher Intelligenz und dem Cyberwar.   In Bezug auf letzteres Themenfeld geht der Forscher davon aus, dass auch hierbei zunehmend autonom entscheidende und selbstlernende Systeme eine wichtige Rolle übernehmen werden.  Über entsprechende Forschungsprogramme wurde bereits in den Snowden-Leaks in Form des Projektes „MONSTERMIND“ berichtet, dessen Ziel die automatische Reaktion auf Cyberattacken mit Hilfe offensiver Gegenmaßnahmen sein sollte. … →

Koalitionsvertrag will „Agentur für Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien“ beim BMVg

Über ein Detail im aktuellen Koalitionsvertag (lokale Kopie), das bislang hier völlig übersehen wurde, berichtet aktuell die Webseite hartpunkt.de (lokale Kopie). Dort wird berichtet, dass auf der 32. AFCEA-Fachausstellung über den Aufbau-Stand der beim BMVg angesiedelten und von der neuen Regierung beschlossenen „Agentur für Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien“  informiert worden ist. Die Agentur, kurz ADIC genannt, wird im Koalitionsvertrag folgendermaßen beschrieben:
Zur Sicherstellung technologischer Innovationsführerschaft werden wir unter Federführung des Bundesministerium der Verteidigung und des Bundesministerium des Innern eine „Agentur für Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien“ (ADIC) sowie einen IT-Sicherheitsfonds zum Schutz sicherheitsrelevanter Schlüsseltechnologien einrichten
Laut Bericht von hartpunkt.de soll sich die Agentur an dem US-Vorbild der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) orientieren und könnte langfristig und schrittweise ein Jahresbudget von bis zu 500 Mio. … →