[Lesetipp] Realitätsabgleich zu Meldungen über tausende neue Schadprogramme und Cyberattacken

Im Rahmen von Diskussionen aber auch zum Teil bei offiziellen Presseverlautbarungen von Behörden und Ministerien gibt es immer wieder Verweise auf akute Bedrohungen im Cyberspace die entweder mit tausenden abgewehrten Cyber-Angriffen pro Tag begründet werden oder mit dem Hinweis darauf, dass täglich Unmengen neuer Schadprogramme entstehen würden. In diesem Zuge tut sicherlich ein wenig Empirie und technische Analyse gut um die Aussagekraft solcher Zahlen zu hinterfragen. Diesbezüglich sei zum einen auf einen bereits etwas älteren Text bei heise.de („Zahlen, bitte! Täglich 390.000 neue Schadprogramme“ / Kopie) verwiesen, der die gemeldeten Fallzahlen von Antiviren-Herstellern betrachtet und kritisch evaluiert. Ein zweiter Lesetipp betrifft die Analyse der gemeldeten Fallzahlen des BSI über Cyberattacken und deren Arten auf das deutsche Regierungsnetz von 2016, die im Rahmen einer Informationsfreiheitsanfrage veröffentlicht worden ist. Die Auswertung dieser Zahlen war hier schon einmal Gegenstand einer kritischen Betrachtung, dürfte aber nach wie vor interessant sein wenn es darum geht zu bewerten, welche Arten von Attacken die tatsächlich relevanten sind und ob der etwas wahllose Umgang mit großen Zahlen wirklich geeignet ist ein Problembewusstsein zu schaffen.