[Lesetipp] Historisches Lehrstück zum Rüstungswettlauf im Cyberspace

Auf der Webseite von Time (dem Verlag hinter dem Time Magazin) ist unlängst ein Artikel veröffentlicht worden, der auf einem Interview mit Vladimir Rubanov beruht. Rubanov war in den 1980er Jahren beim damaligen sowjetischen Geheimdienst KGB und später im russischen Sicherheitsrat des Kremels für IT Sicherheit zuständig und berichtet über seine Erfahrungen in den 1990’er und 2000’er Jahren, in denen Geheimdienste und Militärs in Russland und den USA den Cyberspace sowohl als Bedrohung aber auch als mögliches Feld für nachrichtendienstliche und militärische Dominanz für sich entdeckten und (mit seinen Worten) einen neuerlichen, bis heute anhaltenden Rüstungswettlauf in dieser damals neuen Domäne ausgetragen haben. Dem gegenüber standen erfolglose Versuche auf die Gefahren dieser Entwicklung angesichts der nationalen und internationalen Abhängigkeiten der kritischen Infrastruktur IT hinzuweisen und dem durch verbindliche Regeln Einhalt zu gebieten. Rubanov beschreibt dies wie folgt – eine Einschätzung die möglicherweise auch heute noch für die Probleme in den internationalen Debatten zutreffen ist:  “The point was to have a kind of non-aggression pact in the cyber sphere, one that would prohibit such attacks against sovereign nations,” he says. Their hope was that these rules would eventually be adopted by the United Nations and become international law . But the effort stalled, ….  “Each country wants to have guarantees of security, but it does not want to extend those guarantees to others. So this is where we ended up. In a place where no one is safe.”

Sehr lesenswert: „This KGB Chief Rang the Alarm About Russia US Cyberwars No One Listened“ (lokale Kopie)