Tim Maurer von der Carnegie-Stiftung für internationalen Frieden hat unlängst auf einer Konferenz einen Vorschlag unterbreitet, der Staaten empfiehlt sich in einem gemeinsamen Abkommen zu einer Nicht-Beeinflussung kritischer internationaler IT-Infrastrukturen zu verpflichten. Im Gegensatz zum Vorstoß einer “digitalen Genfer Konvention”, der im vergangenen Jahr durch Microsoft vorgebracht wurde, konzentriert sich Tim Maurers Ansatz auf die Sicherung globaler IT-basierter Finanzsysteme als friedens- und stabilitätssichernde Maßnahme angesichts einer zunehmenden staatlicher Vereinnahmung des Cyberspace. Ein solches Konzept dürfte hinsichtlich der Resonanz bei den Staaten im Gegensatz zu Microsofts Ansatz deutlich erfolgversprechender sein, da, wie Tim Maurer analysiert, diese speziellen IT-Systeme tatsächlich unmittelbar eine gemeinsam genutzte Ressource darstellen und sich die technische Beeinflussung aufgrund der engen Abhängigkeiten unmittelbar auf andere Bereiche auswirken dürfte. Ein Mitschnitt der Rede ist online noch nicht verfügbar, aber ein Paper von Tim Maurer von August 2017, in dem er sein Konzept bereits darlegt (lokale Kopie). Unbedingte Leseempfehlung.
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