US-Planungen: Cybereinheiten als Bestandteil der Infantrie

Wie heise.de und andere News-Seiten heute berichten, plant die US-Army Cyber-Kräfte auch direkt „im Feld“ einzusetzen. Dabei beziehen sich die Berichte auf ein Interview mit Colonel Robert Ryan (3rd Brigade Combat Team der 25. Infanterie-Division der US Army), in dem dieser über entsprechende Pläne und langjährige Übungen spricht. Dabei soll es den Angaben zufolge darum gehen die eigenen Kommunikationssysteme zu schützen und im Gegenzug gegnerische Systeme zu stören oder zu manipulieren. Für das Interview lässt sich allerdings momentan keine Originalquelle finden (und ist auch nirgendwo verlinkt), die unterschiedlichen Seiten beziehen sich entweder auf ein Interview bei Al Jazeera oder eine Meldung AFP. Insofern sollten die spezifischen Aussagen mit Vorsicht behandelt werden. Schlüssig sind die Berichte über solche Planungen aber in jedem Fall, da bereits seit dem „Vor-Cyber-Zeitalter“ unter dem Stichwort der „elektronischen Kampfführung“ entsprechende Maßnahmen zum Schutz von Kommunikation und zur Abwehr/Störung von Fremdkommunikation durchgeführt werden. Bei der deutschen Bundeswehr sind dafür neben anderen Dingen die EloKa-Bataillone 911,912,931 und 932 zuständig die im Zuge der Umstrukturierung dem neuen Kommando Cyber- und Informationsraum zugeordnet wurden. Zum anderen sieht die aktuelle US-Verteidigungsdoktrin von 2015 vor, defensive und offensive Cyber-Maßnahmen als Bestandteil von Einsätzen in Planungen einzubeziehen und entsprechende Ressourcen aufzubauen. Entsprechende Operationen wurden bereits im Zug des Anti-IS-Kampfes durchgeführt und sollen unter Präsident Trump noch ausgebaut werden.