[Kurz notiert] 60 Jahre Göttinger Erklärung

Vor 60 Jahren traten 18 hochrangige Wissenschaftler angesichts der angestrebten Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen öffentlich mit einer Erklärung gegen dieses Vorhaben und für eine ausschließlich friedliche Nutzung der Nuklear-Energie ein. In ihrer Stellungnahme  bekannten sich die Autoren des Textes dabei auch explizit zu der Verantwortung der Wissenschaft, der Notwendigkeit angesichts der militärischen Aufrsütung Stellung zu beziehen und den moralischen und ethischen Grundwertden des  eigenen Handeln als Forscher:

Wir wissen, wie schwer es ist, aus diesen Tatsachen [der nuklearen Aufrüstung Deutschlands] die politischen Konsequenzen zu ziehen. Uns als Nichtpolitikern wird man die Berechtigung dazu abstreiten wollen; unsere Tätigkeit, die der reinen Wissenschaft und ihrer Anwendung gilt und bei der wir viele junge Menschen unserem Gebiet zuführen, belädt uns aber mit einer Verantwortung für die möglichen Folgen dieser Tätigkeit. (Q: Göttinger Erklärung von 1957)

Als Mitarbeiter an einem Friedensforschungsinstitut sehe ich mich in der Tradition und dem Geist dieser Erklärung – und ebenso den Herausforderungen und Fragen die von den Urhebern des Textes vor 60 Jahren gestellt wurden.

Mit Blick auf diese Aspekte möchte ich hiermit auf einen Text im Blog der Vereinigung deutscher Wissenschaftler verweisen, der von Pröf. Götz Neuneck, dem stellvertretenden wissenschaftlicher Direktor und aktuell kommissarischen Leiters des IFSH verfasst wurde es eben jene Frage stellt, was die Göttinger erklären für uns heute bedeutet: „Deshalb können wir nicht zu allen politischen Fragen schweigen“.