Bundeswehr-Zentrum für Cyberoperationen meldet Einsatzbereitschaft

Der Spiegel berichtete am vergangenen Wochenende (lokale Kopie) mit Verweis auf einen internen Bericht des BMVg, dass die Soldat_Innen des Zentrums für Cyberoperationen  mittlerweile „in der Lage [sind], aktiv im Cyberraum aufzuklären und zu wirken“. Das Zentrum wurde im Zuge des Aufbaus des Cyber-Komandos CIR aus der früheren Einheit „Computer Netzwerk Operationen“ (CNO) aufgebaut und durch ca. 20 Dienstposten aufgestockt. Was genau hinter der Meldung vom „Wirken im Cyberraum“ steht ist jedoch unklar und wird nicht weiter ausgeführt. Bereits 2012 wurde durch das BMVg mitgeteilt, dass die damalige CNO-Einheit eine „Anfangsbefähigung zum Wirken in gegnerischen Netzen (..) erreicht“ habe (lokale Kopie). Die neuerliche Meldung könnte demzufolge bedeuten, dass das Zentrum für Cyberoperationen die vorgesehene Personalstärke erreicht hat, dass organisatorische Umstrukturierungen oder der Aufbau technischer Ressourcen abgeschlossen sind. Die naheliegendste Schlußfolgerung, dass die Soldat_Innen nun fachlich in der Lage sind fremde Netze anzugreifen erscheint stattdessen sehr unwahrscheinlich, da die Einheit zum einen bereits seit 2006 in Trainingsnetzen übt und ausgebildet wird und zum anderen Ende 2016 mutmaßlich bereits eingesetzt wurde. Die einzigen Hindernisse auf dem Weg zum Wirken in fremde Netze dürften mutmaßlich nicht im Know-How oder an Ausrüstungsproblemen gelegen haben, sondern in rechtlichen und operativ-strategischen Fragen und Grenzen durch die deutsche Gesetzeslage. Diese wiederum sind gegenwärtig alles andere als geklärt und werden in der Bundesregierung kontrovers diskutiert. Möglicherweise fußt die Mitteilung von daher im Bestreben, dass Thema des weiteren offensiven Ausbaus der Cybereinheit durch das BMVg und die Bundeswehr voran zu bringen und dessen Relevanz  zu betonen. So zitiert der Spiegel einen weiteren, internen  Bericht demzufolge die Fähigkeit der Cybereinheit ein „essenzieller Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge“ sein und berichtet, dass diese von aktuell etwa 100 Dienstposten auf bis zu 300 Dienstposten aufgestockt werden soll.