Bundeswehr: Pläne für Aufbau der Cyber-Einheit veröffentlicht [Update]

In Berlin wurde heute durch Frau von der Leyen der Abschlussbericht des Stabes präsentiert, der sich mit dem Aufbau einer Cyber-Einheit in Form eines neuen Organisationsbereiches „Cyber und Informationsraum“ auf der Ebene der anderen Bundeswehr-Teilstreitkräfte befasst hat.

Bis 2021 soll der Aufbau erfolgt sein, der am 1. Oktober unter Führung des ThyssenKrupp Managers Klaus-Hardy Mühleck beginnt, und zum 1. April 2017 unter die Führung eines militärischen Inspekteurs  gestellt wird.

Der Organisationsbereich wird von einem neuen Kommando (Kdo CIR) in Bonn truppendienstlich und fachlich geführt werden. Es geht um die Aufgaben Cyber, IT, militärisches Nachrichtenwesen, Geoinformationswesen und Operative Kommunikation. Insgesamt 13.500 Dienstposten werden von den anderen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen in die neue Struktur wechseln – 12.800 davon aus der Streitkräftebasis.

300 Dienstposten sind für das Kommando CIR sowie für zwei neue Cyber-Zentren vorgesehen: das „Zentrum Cyber-Operationen“ und das „Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr“. Sie werden gebildet aus dem bisherigen Computer Emergency Response Team der Bundeswehr (CERTBw), dem Betriebszentrum IT-System der Bundeswehr (BITS) sowie der Gruppe Computer-Netzwerk-Operationen (CNO) und stellen die zweite nachgeordnete Ebene des Kommandos dar. (Q: bmvg.de)

Eine detailierte Auswertung der geplanten Änderungen wird hier zeitnah präsentiert. Deutlich wird jedoch bereits jetzt, dass etablierte Einheiten der Verteidigung und Abwehr von IT-Bedrohungen mit offensiven Einheiten formell zusammengeführt werden. Diese organisatorisch sicher sinnvolle Änderung könnte in ihrer Außenwirkungen jedoch am Anspruch einer reinen Verteidigungsarmee Zweifel aufwerfen.

Update: Hier eine ausführliche Auswertung des Berichts