Chinesische Hacker entwenden unzählige Daten der US Navy

In den Medien wird seit einigen Stunden über eine Hacking-Attacke mutmaßlich chinesischer Akteure berichtet (mit Bezug auf die Washington Post, von denen die erste Meldung mit Verweis auf informierte Kreise stammen soll), bei der in den ersten beiden Monaten dieses Jahres einem Auftrags-Unternehmen der US Navy (genauer gesagt dem Naval Undersea Warfare Center) ca. 600 GB an “ highly sensitive data related to undersea warfare“ entwendet worden sind. Das betroffene Unternehmen arbeitet lt. Presse im Bereich der „Research and Development“ zu U-Booten und Unterwassser-Waffen, insofern kann man davon ausgehen, dass die Informationen zukünftige technologische Entwicklungen betreffen:

Taken were 614 gigabytes of material relating to a closely held project known as Sea Dragon, as well as signals and sensor data, submarine radio room information relating to cryptographic systems, and the Navy submarine development unit’s electronic warfare library (..) The Sea Dragon project is an initiative of a special Pentagon office stood up in 2012 to adapt existing U.S. military technologies to new applications. The Defense Department, citing classification levels, has released little information about Sea Dragon other than to say that it will introduce a “disruptive offensive capability” by “integrating an existing weapon system with an existing Navy platform.” The Pentagon has requested or used more than $300 million for the project since late 2015 and has said it plans to start underwater testing by September. (Q: The Washington Post)

Über den tatsächlichen Geheimhaltungsgrad ist bislang nichts bekannt, der Pressebericht spricht mit Verweis auf offizielle Quellen jedoch davon, dass die Informationen zu großen Teilen als „classified“ eingestuft waren.

Der Angriff wird chinesischen Hackern zur Last gelegt die seit langem versuchen Auftragsunternehmen des US-Militärs zu hacken. In welchem Umfang zum vorliegenden Fall belastbare Fakten vorliegen ist nicht bekannt.  Das Wall Street Journal (lokale Kopie) zitiert den Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington jedoch mit den Aussage, das die chinesische Regierung keine Kenntnisse über diesen Angriff habe und das im Gegenteil dazu “the Chinese government staunchly upholds cybersecurity, firmly opposes and combats all forms of cyberattacks in accordance with law”.